Ein Rückblick auf die letzte große Zeit der Feldbahn nach dem II. Weltkrieg

Ein paar Gedanken vorab: Nach 15 Jahren wurde plötzlich eine Betriebsgenehmigung für unsere Feldbahn gefordert und es ist immer noch nicht geklärt, ob überhaupt eine erforderlich ist. Nun klang von der Geschäftsführung der Gemeinde durch, dass unsere abgestellten Fahrzeuge eine Gefahr darstellen, da in unserer Abwesenheit Kinder auf ihnen herumklettern und sich verletzen können. Vor 50 - 60 Jahren hätte es eine Aussagen dieser Art nicht gegeben. Damals hatten unsere Mütter nicht diese Ängste. Da war noch sehr vielen Menschen bewust, was eine Feldbahn ist. Sicherlich kein Spielgerät, aber für den Wiederaufbau der zertrümmerten Städte lebensnotwendig und nicht so gefährlich, wie jetzt dargestellt. Die Feldbahnfahrzeuge waren tägliches Arbeitsgerät unsere Mütter, Großmütter und Tanten für den Aufbau einer besseren Zukunft. Die Väter, Großväter und Onkel waren in Gefangenschaft, gefallen oder vermist. Die Frauen standen vor riesigen Schuttbergen und mussten anfangs zusammen mit alten Männern fast alleine den Wiederaufbau stemmen. Es gab für den Abtransport der Trümmer kaum geeigneten LKWs. Feldbahnen gehörten damals als universelles Transportmittel zur Betriebsausstattung und Baustelleneinrichtung jeder kleineren oder größeren Baufirma in Deutschland. Feldbahnen und Schubkarren brauchten als Baustelleneinrichtungen keine Betriebsgenehmigungen. Sie waren oft das einzige sofort verfügbare und leistungsfähige Transportmittel. Wer damit arbeitete kannte die Betriebsgefahren und klärte auch seine Kinder über diese auf. Und wer sich verletzte bekam höchstens noch etwas hinter die Ohren, weil er nicht zugehört hatte. So macht man es heute nicht mehr, die Gefahr geht jedoch inzwischen von fehlender Information, mangelndem Verständnis und Aufsicht der Kinder aus. Auch im Straßenverkehr ist es nicht anders. Wir stehen deshalb gerne für Fragen und Antworten zur Verfügung. Von Schildern wie - Keine Kleintiere in der Mikrowelle trocknen - halten wir nichts. Wir sind der Meinung, an Sachen, die man nicht kennt, sollte man nicht rumfummeln. Es könnte gefährlich sein, denn nicht alles läst sich in Watte packen. Gegen Leichtsinn und Übermut gibt es keine Sicherheit. Vorsicht, Informationen und Vernunft bringt mehr. So sah man es auch damals und lebte gut damit. Sehr viele Kinder waren damals Schlüsselkinder und wenn sie das Haus verließen, beaufsichtigte sie bis zum nach hause kommen niemand. Niemand frage, wo sie gewesen waren und was sie gemacht hatten. Das Vertrauen der Mütter muss damals grenzenlos gewesen sein. Heute scheint es nicht mehr so zu sein. Deshalb folgender Hinweis: Die Grundsicherheit ist an unseren abgestellten Fahrzeugen durch Verriegelungen, Verschlüsse, und Festlegungen mit Ketten und Schlössern gegeben. Das Anschauen der Feldbahnfahrzeuge ist gefahrlos. Das darauf herumklettern jedoch nicht. Das sollten Eltern ihren Kindern beibringen. Meine Eltern taten dieses und ich habe es meinen Kindern beigebracht und mein Sohn auch seinen 3 Kindern. Warum sollte das nicht auch wo anders klappen? Feldbahnen sind ein Teil deutscher Kulturgeschichte und Teil einer früheren Arbeitswelt. Es war früher nicht alles kleiner und übersichtlicher und dafür aber primitiver und risikoreicher. Auch heute ist es nicht gefahrloser, manchmal nur größer und schneller, was sehr viel mehr Risiken birgt und wir brauchen sehr viel Energie in Form von Strom, Benzin und Diesel. Die Feldbahnen waren minimalistischer. Sie kamen fast ohne alles aus.


5 To LKW (Krupp)

Nach dem II Weltkrieg wurden fast alle größeren Städte mit Feldbahnen (Trümmerbahnen) vom Schutt der eingestürzten Hauser geräumt. Es waren unsere Großmütter, Mütter und Tanten, die den Schutt mit der Schippe oder die Trümmer per Hand in die Kippmulden beförderten.  Es gab für die Trümmerbeseitigung meist nur Schubkarren und Feldbahn-Kipploren. Alles andere war schon Luxus. Es standen fast keine LKWs zur Verfügung. Die wenigen vorhandenen LKWs hatten wenig Nutzlast und wurden für die Versorgung mit Lebensmittel und anderen Gütern gebraucht und die wenigen LKW-Kipper wurden für den Transport von Brennstoffen (Kohle und Holz) und Baustoffen benötigt. Mit Allradantrieb und geländegängig war damals nur wenige LKW. Auch Feldbahnlokomotiven waren nicht so viele vorhanden. Also wurde mit der Hand verschoben und nur die Abfuhrstrecken mit Lokomotiven betrieben. Auch große Bagger waren selten und wurden oft mit Dampf betrieben. Vieles blieb Handarbeit mit hohem Verletzungsrisiko.

Historische Trümmerbahnfotos aus Berlin und anderen Städten
Spielende Kinder auf einer Kipplore © Herbert Kutzner, Deggendorf - Archiv W.Meier Berlin 1945-46 Panzer VI -Tiger- im Hansa-Viertel, Bezirk Tiergarten  Stadtmuseum Berlin Bundesarchiv Bild 183-0806-0003, Berlin, Reichskanzlei, Ruine Bundesarchiv Bild 183-Z1218-314 Berlin Trümmerfrauen Bundesarchiv Bild 183-M1203-342, Berlin, Trümmerbahn Unter den Linden
Bundesarchiv Bild 183-H28957, Berlin, Frankfurter Allee, Enttrümmerung Bundesarchiv B 145 Bild F080294 0003 Zweibrücken, Studenten beseitigen Schutt Bundesarchiv Bild 146-1976-137-06A, Koblenz, Trümmerfrauen Fotothek df ps 0000055 Aufbauhelfer beim Gleisrücken für die Trümmerbahn auf ein Komando Fotothek df ps 0000438 001 - Ein Kipplorenzug der Trümmerbahn wird beladen
Fotothek df roe-neg 0000283 003 Trümmerfrauen bei der Arbeit Fotothek df roe-neg 0001376 004 Wiederaufbauarbeiten vor der Feinbäckerei Gustav Kämpfe Fotothek df oe neg 0006283 009 Abtransport von Schutt durch Arbeiterinnen auf der Trümmerbahn Fotothek df roe neg 0006485 021 Aufbauhelfer beim Aufladen von Ziegeln in  Loren Trümmeralltag LEMO AV 8 004 Video Einstiegsbild

Fast alle gezeigten Fotos stammen aus Wikipedia. Die original Fotos stammen aus dem Bundesarchiv oder der Deutschen Fotothek und können dort in größerer und besserer Qualität bezogen werden. Die Archiv Nummern sind unter den Bildern angegeben. Die restlichen Fotos stammen aus  privaten Quellen oder eigenen Archiven.

Bundesarchiv Bild 183 H29659 Berlin, Jägerstraße Trümmerfrauen mit einer Schubkarre mit einem Stahlrad

Buchtitel

Es gibt seit einiger Zeit eine Studie und die Aussage, das die Trümmerfrauen ein Mythos seien. Da ist sicher etwas wahres dran, es stimmt vor allem für die spätere groß angelegte Trümmerbeseitigung. Für den Anfang stimmt es jedoch nicht. Da stand kein schweres Gerät und keine Bauarbeiter zur Verfügung. Es waren damals tatsächlich überwiegend die Frauen, die die Trümmer beseitigten. Da gab er nur ihre Arbeitskraft, ihre Hände und Schubkarren. Das trifft vor allem für die Berliner Vororte zu. Hier waren meist nicht einmal Feldbahnen und Bagger verfügbar. Der Schutt wurde dort sehr oft in Eigenregie beseitigt. Wer vor 1947 sein Haus wieder bewohnbar machte, galt nicht einmal als Kriegsgeschädigt. In Berlin stand stand, bedingt durch die Blockade und Reparationsleistungen an die Russen, vieles nicht zur Verfügung. Vieles ging deshalb besonders schleppend. Es stand auch lange Zeit kein Stahl zur Verfügung. Man musste aus den Trümmern erstmal verwendbaren Schrott gewinnen um die Maschinen und wichtige Bauten zu reparieren. In Berlin war mehr Wohnraum zerstört worden wie München Häuser hatte.


Feldbahnlokomotive

Das Haus meines Großvaters wurde 1944 Durch Phosphorbomben zerstört

Es brannte fast komplett aus. Totalschaden bis in den Keller

Das Haus wurde 1947 provisorisch wieder hergestellt. Deshalb gilt das Haus nicht als Kriegsschaden Die Nachbarhäuser sind zerstört. Eine Luftmiene hatte alle zerstört Meine andere  Oma hat diese Ruine gekauft und wieder aufgebaut
Bis in die 70er Jahre sah es in Berlin an einigen Stellen über 30 Jahre lang aus, als sei der II. Weltkrieg erst seit kurzem zu Ende
 

Haus Vaterland - Rückseite

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